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Trainspotting (1996)

TrainspottingTrainspottingTrainspotting Schauspieler: Ewan McGregor, Ewen Bremner, Robert Carlyle
Regisseur: Danny Boyle
Genre: Drama

Der Film handelt von einer Heroin-Clique in Leith, einem Stadtteil der schottischen Hauptstadt Edinburgh.

Der zugrundeliegende Roman stammt aus der Feder von Irvine Welsh und trägt denselben Titel, im Deutschen mit dem Untertitel Neue Helden. Der Erzähler ist der junge Mark Renton, ein Heroinabhängiger, gespielt von Ewan McGregor, der gleich zum Anfang des Films und dann immer wieder clean werden will. Seine Freunde stehen ihm dabei jedoch massiv im Weg und den ganzen Film über gibt es eigentlich keinen Zeitraum, in dem er keine Drogen irgendwelcher Art konsumiert, außer zum Schluss, als er seinen Freunden 16.000 Pfund aus einem Heroindeal stiehlt und damit ein neues Leben anfangen will. Der Film beinhaltet die abstrusesten Kapitel des Junkielebens und der Autor Irvine Welsh wählt jedes Mal die härteste verfügbare Gangart, genauso wie auch im Nachfolgeroman Porno, der 10 Jahre später mit den gleichen Figuren wieder in Leith spielt und demnächst auch verfilmt werden soll. [1]

Das Besondere an Film und Romanvorlage ist die Vielschichtigkeit und Ambivalenz der Figuren und ihrer Handlungen. Als Junkies spielen Renton, Spud und Sick Boy immer wieder mit dem Tod, gleichzeitig sprühen sie vor Energie und Lebensfreude. Das Elend der Sucht wiederum wird mehr als sichtbar: das Baby einer Freundin stirbt an Verwahrlosung, der naive Tommy an Aids und Toxoplasmose, Renton wird von den Eltern zum kalten Entzug gezwungen. Angereichert wird die Szenerie durch brillant gezeichnete Figuren wie den kleinkriminellen, psychopathischen Alkoholiker Begbie und die 16-jährige Diane, die eine Affäre mit Renton hat und erwachsener ist als die ganze Junkieclique zusammen.

Nicht zuletzt zeichnet Trainspotting ein ätzend-satirisches Bild der britischen Gesellschaft in den späten achtziger Jahren, also im fortgeschrittenen Stadium der Thatcher-Ära. Renton und seine Kumpels tragen als drogenabhängige Arbeitsverweigerer mit punkigen Attributen die Pose von Hass und Verachtung vor sich her, gleichzeitig hört ihre Freundschaft beim Besorgen des nächsten Schusses auf, und sie verraten und betrügen sich auf die egoistischste Weise. Als Renton zwischendurch nach London flieht, arbeitet er für ein Maklerbüro und setzt höchst erfolgreich die gleichen Eigenschaften ein, die er als Junkie in Leith erworben hatte.

An dieser Stelle findet sich in der deutschen Synchronversion des Films ein schwerer Schnitzer. Das Voice-over des „englischen“ (von Renton in schottischem Dialekt vorgetragenen) Originals zu einer Szene während seiner London-Zeit lautet „There was no such thing as society and even if there was, I most certainly had nothing to do with it.“ „There is no such thing as a free society“ („So etwas wie eine freie Gesellschaft gibt es nicht“) ist ein Thatcher-Zitat, das die egomane, profitgierige Phase Rentons unterstreicht. Die deutsche Version macht daraus „Hier zählte nur die Gesellschaft“, womit eigentlich ziemlich genau das Gegenteil ausgedrückt wird.

Am Ende bestiehlt Renton nach dem Heroindeal zwar den durchgeknallten Begbie und den zynischen Sick Boy, lässt dem harmlosen Träumer Spud aber doch seinen Anteil zukommen.

Wie der Roman zeigt auch der Film Drogenkonsum, Sucht und die damit einhergehende Verrohung und Selbstverachtung trocken und akzeptierend als eine Lebensart, die auch nicht absurder und kaputter ist als andere Modelle.

Im Film wird im Original fast ausschließlich in einem mit zahlreichen Slang-Ausdrücken durchsetzten schottischen Englisch gesprochen, wodurch er für den durchschnittlich englischverständigen Zuschauer schwer verständlich ist. Entgegen den vorherigen Versionen enthält die aktuelle Steelbox-Version des Films nun auch erstmals den Originalton.

Jetzt Trainspotting anschauen!

       


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