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Natural Born Killers (1994)

Natural Born KillersNatural Born KillersNatural Born Killers Schauspieler: Woody Harrelson, Juliette Lewis
Regisseur: Oliver Stone
Genre: Horrorfilme

Natural Born Killers
Inhalt:

Der 1994 von Rand Vossler produzierte Film handelt von dem Mörder-Paar Mallory und Mickey, die auf ihrer gemeinsamen Flucht durch die Vereinigten Staaten in drei Wochen 52 Menschen töten. In einer Rückblende zeigt Regisseur Oliver Stone (John F. Kennedy -Tatort Dallas, Zwischen Himmel und Hölle, World Trade Center) früh im Film die dramatische Vorgeschichte: Die Misshandlung Mallorys durch ihren Vater, der Anfang der Beziehung von Mallory und Mickey und schließlich die gemeinsame Ermordung ihrer Eltern. In der Gegenwart der Erzählung werden die beiden Serienmörder von einem absurd sadistischen Polizisten verfolgt und schließlich verhaftet, der keinesfalls als positiver Gegenpol zu den beiden auftritt.
Nach seinem Ausbruch befreit Mickey, begleitet und auch unterstützt von einem gewaltlüsternen Kamerateam, seine Geliebte. Nachdem ihnen die Flucht gelungen ist, erschießen sie den Kameramann, der als Zeuge ihrer Taten nun überflüssig ist, da er mit seiner Kamera alles festgehalten hat.


Kritik:

Der als bitterböse Satire angelegte Film hat nach seiner Veröffentlichung nicht zuletzt auch eine traurige Berühmtheit erlangt: So kam es zu einer Reihe von Kriminalfällen, bei denen sich die Täter explizit mit den tödlichen Hauptfiguren von "Natural Born Killers" identifizierten.
Sicherlich besitzen Mallory und Mickey aufgrund ihrer dramatischen Vorgeschichte und ihrer bedingungslosen Liebe - eigentlich die Zutaten für eine durchschnittliche Lovestory - jede Menge Identifikationspotential. Dass diese Identifikation sich jedoch auch auf ihre skrupellose Gewaltbereitschaft, nein: Tötungsbereitschaft bezieht, zeigt in gewisser Weise das Scheitern des Films: Allzu leichtfertig setzt Oliver Stone Gewalttätigkeit mit medialem Ruhm gleich. Wäre dies im Sinne einer knallharten Extrem-Satire über die Sensations- und Gewaltgeilheit der Medien noch zielführend und begrüßenswert, geht Stone letzten Endes doch in dieselbe Richtung wie die, denen er so rücksichtslos den Spiegel vorhalten wollte: "Natural Born Killers" feiert in stylischen Bildern die Gewalttätigkeit der Protagonisten, der Zuschauer wird durch Grausamkeit unterhalten.
Abgesehen davon, dass der Film seine heikle Zielsetzung - schließlich ist auch jeder Anti-Kriegsfilm immer ein Kriegsfilm - verfehlt, ist das Dargebotene ein atemberaubendes Spektakel, das weniger Zartbesaitere visuell in seinen Bann zu ziehen vermag: Schnelle Schnitte, wie man sie zuvor beinahe nur aus Musik-Clips gewohnt war, ständige Wechsel der Kameraeinstellungen sowie irritierende Zwischenbilder machen den Film zu einem anstrengend verwirrenden Augenschmaus. Die fast schon wagemutige Regie ist neben der Gewalt der eigentliche Star dieses Films, in dem die beiden Hauptdarsteller Woody Harelson und Juliette Lewis bei aller überzeugend zur Schau gestellten Lässigkeit und Brutalität allenfalls ausführende Organe sind.

Fazit:
Eine Extrem-Satire, die die mediale Gewaltverherrlichung, die sie kritisieren will, imgrunde nur widerspiegelt. Und dennoch ist der Film aufgrund seiner durchaus auch wörtlich zu nehmenden Bildgewalt und außergewöhnlichen Regie sehenswert.

       


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